Zwischen Bergen, Lagerfeuerromantik und Heimweh
Am Montag, 17.04.23, stehen alle 17 Schülerinnen und Schüler der 6b samt ihren Eltern am Busbahnhof neben der Schule. Auch Herr Gavronov, Frau Siekmeier sowie Frau Blohm und Frau Sieden sind gut gelaunt mit von der Partie.
Tränen gibt es erstmal nur bei den Eltern.
Weder die fünf Stunden Fahrzeit nach Hohegeiß bei Braunlage, noch die offensichtlichen Waldschäden durch den Borkenkäfer tun der guten Stimmung einen Abbruch. Alle sind sich einig: Der Harz ist wunderschön, die Herberge ist toll und die beiden Teamerinnen – Sandra und Laura – sind super nett!
Weiteres Highlight des ersten Tages: Abends geht es im Dunkeln und nur mit einer Taschenlampe bewaffnet ins Heimatmuseum, um dort „Nachts im Museum“ zu spielen.
Gott sei Dank ist allerdings keine der Requisiten zum Leben erwacht!
Trotz der spannenden Aktion kommt bei dem ein oder anderen das Heimweh auf und die ersten Tränen fließen. Auch kleinere Streitigkeiten unter den Mädels der Klasse sorgen für feuchte Augen. Vor allem das Heimweh wird uns die gesamte Woche über begleiten und dafür sorgen, dass die Handys der Betreuer glühen und der Taschentuchverbrauch steigt.
Aber wen wundert es? Durch die Corona-Pandemie ist es für die Schülerinnen und Schüler die erste Klassenfahrt und eines ist nun ganz klar: Auch Unabhängigkeit und Selbstständigkeit wollen gelernt sein!
Am Dienstag wird ausgiebig gewandert und die Gegend erkundet. Besonders die kleinen Bergbäche sorgen bei den Schülerinnen und Schülern für Begeisterung. Damit niemandem langweilig und die Klassengemeinschaft gestärkt wird, haben Sandra und Laura mehrere Kooperationsspiele vorbereitet.
Am Mittwoch muss wegen des starken Windes der geplante Lianengang (Kletteraktion) abgesagt werden. Stattdessen geht es ins Schwimmbad und abends wird gemeinsam mit der ebenfalls angereisten 6a „Capture the flag“ gespielt.
„Endlich mal Ruhe vor den Lehrern!“ ist das Motto des vierten Tages. Die Schülerinnen und Schüler dürfen in Gruppen eine Stadtralley durch Braunlage machen und anschließend Souvenirs und Snacks kaufen.
Die Mitarbeiter des ansässigen Supermarktes sind über die Invasion weniger begeistert und äußern genervt: „Ganz toll! Ihr rennt hier allein rum und eure Lehrer trinken Kaffee.“
Recht haben sie! Zum Kaffee für die Betreuer gab es übrigens auch noch Kuchen bzw. Eis. Man gönnt sich ja sonst nichts…
Abends am Lagerfeuer wird nicht nur gesungen und gelacht, sondern es werden auch große Reden gehalten und mit Wasser auf die Klassenfahrt angestoßen. Vergessen sind die Tränen, das Heimweh und die Streitigkeiten! Die Worte „wunderschön“ und „toll“ fallen immer wieder. Und besonders den beiden Teamerinnen sowie Frau Sieden, die sich als wahres Genie der Streitschichtung und Heimwehbekämpfung entpuppt hat, wird überschwänglich gedankt.
Nach einer ausgiebigen Putzparty geht es am Freitag, 21.04.23, im Bus fröhlich (und vor allem laut) singend gen Heimat.
Und trotz der gelungenen Klassenfahrt, freuen sich alle Mitreisenden auf ihr Zuhause.
Yvonne Siekmeier